KP Brehmer
Klaus Peter Brehmer, kurz KP Brehmer (*1938 in Berlin; †1997 in Hamburg), ist ein wichtiger Vertreter der europäischen Pop Art und trat in seiner Kunst auch kulturpolitisch engagiert hervor. In den 1960er Jahren experimentierte Brehmer mit fotomechanischen Reproduktionstechniken und kombinierte und vervielfältigte Bilder aus der Werbung und den Medien. Durch unlimitierte oder falsch deklarierte Auflagen, Andrucke und Sonderausgaben versuchte er, wie zahlreiche Künstler*innen in jener Zeit, die Kunst zu demokratisieren und die Bedingungen der kapitalistischen Verwertung zu unterwandern. Der Pappaufsteller Das Gefühl zwischen Fingerkuppen ist ein Beitrag zu der 1967 erschienenen Siebdruck-Mappe Grafik des kapitalistischen Realismus und zugleich Antwort auf die zunehmende Sexualisierung der Werbung. Das Bild einer rauchenden Frau zusammen mit Samenpäckchen aus dem Einzelhandel persifliert die Objektifizierung und Vermarktung weiblicher Erotik.
KP Brehmers Arbeiten wurden u. a. gezeigt: Hamburger Kunsthalle (2016; 1998); Neues Museum Nürnberg (2008); Kunsthalle Wien (2007); October Salon Belgrad (2006); Fridericianum, Kassel (1998); DAAD Galerie, Berlin (1985); documenta, Kassel (1977; 1972); René Block Gallery, New York (1976); Kunstverein Hamburg (1971).