2023, Handfeger, Spielzeug, Holzbox, 6 Unikate, signiert und nummeriert
Gülsün Karamustafa
In ihrem medien- und genreübergreifenden Werk, das Malerei, Film, Installation und Performance umfasst, beschäftigt sich Gülsün Karamustafa mit Themen wie Migration, Ausgrenzung, Staatsgewalt, Religion, Urbanisierung, Feminismus und Gender. Dabei hinterfragt und dekonstruiert sie eurozentristisch geprägte Stereotype sowie eine durch den westlichen Kunstkanon dominierte Ikonografie. In den 1980er Jahren begann sie sich mit dem Wandel der Stadt Istanbul zu beschäftigen und historische, soziopolitische und wirtschaftliche Aspekte zu beleuchten. Durch eine rasant zunehmende Inlandsmigration wuchs Istanbul innerhalb weniger Jahre zu einer Megapolis. Die sechs Unikate der n.b.k. Edition bestehen aus vorgefundenen Materialien (Ready-mades), gepaart mit der individuellen Handschrift der Künstlerin. Die Werkserie nimmt Bezug auf frühere, signifikante Arbeiten der Künstlerin: die Installation Stoic City (2021) und die Videoarbeit The City and the Secret Panther Fashion (2007).
Gülsün Karamustafa (*1946 in Ankara, lebt und arbeitet in Istanbul und Berlin) wurde 2021 der Roswitha Haftmann-Preis verliehen; 2014 erhielt sie den Prins Claus Prijs. Ausstellungen u. a.: Neuer Berliner Kunstverein (2023); Istanbul Biennale (2022); Van Abbemuseum, Eindhoven; Lunds Konsthall, Schweden (beide 2022); Institut Valencia d’Art Modern (2021); Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart, Berlin (2016); Villa Romana, Florenz (2015); SALT Istanbul (2014); EMST, Athen (2012); Kunst- museum Bonn (2008); Tate Modern, London (2016); Malmö Konstmuseum; Jewish Museum, New York (beide 2015); São Paulo Bienniale; Gwangju Biennale (beide 2014).