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Pamela Rosenkranz
Wahrnehmungsprozesse und deren evolutionäre und kulturelle Ent- wicklung sowie die Wirkung von Licht und Farbe auf die chemischen Botenstoffe im menschlichen Körper sind Teil von Langzeitrecherchen von Pamela Rosenkranz, die sie in verschiedenen mehrteiligen Werk- komplexen medienübergreifend visuell übersetzt. Die Werke in der Serie Mischbecher lassen an ihre Arbeit Sexual Power (Viagra Paintings) denken – eine mehrteilige Installation, bestehend aus halbvollen Plastikbechern, mit Farbspuren bedeckter Abdeckfolie, zerknüllten Latexhandschuhen, farbbefleckten Turnschuhen und einer mit pink- fleischiger Farbe gestisch-expressiv mit beiden Händen von der Künstlerin bedeckten Bildfläche. Diese „Szene“ wirkt wie eine Momentaufnahme eines unvollendeten Arbeitsprozesses. Rosenkranz hinterfragt dabei einen von Genievorstellungen geprägten, männlich dominierten Malereikanon, der das „vollendete“, „einzigartige“ Kunstwerk dem Zeugungsakt gleichstellt. Männliche Virilität wird von Rosenkranz im Kontext ihrer Arbeit Sexual Power (Viagra Paintings) durch ihre Ein- nahme des Potenzmittels Viagra suggeriert, um die energiegeladene Expressivität des Entstehungsaktes eines Kunstwerks zu verkörpern und wiederzugeben. Als Flüssigkeitsträger und Vermittler des Malprozesses (wie der Körper selbst) tragen die Mischbecher noch die getrockneten Spuren von verschiedenen Farben, Pigmenten, Lösungsmitteln, flüssigem Latex und bleiben in ihrer Materialität unverändert.
Pamela Rosenkranz (*1979 in Uri / Schweiz, lebt und arbeitet in Zürich) hat an zahlreichen Einzelausstellungen teilgenommen, u. a.: Stedelijk Museum, Amsterdam (2025); Neuer Berliner Kunst- verein (2024); High Line New York (2023–2024); Robert Walser-Zentrum, Bern (2022); Kunsthaus Bregenz (2021); Kreuzgang Fraumünster, Zürich (2018); Galleria d’Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo (2017); Fondazione Prada, Mailand (2017) sowie an Gruppenausstellungen, u. a.: Kunsten Museum of Modern Art Aalborg (2025); Museum of Con- temporary Art Chicago (2024); Villa Medici, Rome (2024); Deste Founda- tion, Hydra (2023); Institute of Contemporary Art, Los Angeles (2021); Sharjah Art Foundation (2020); Okayama Art Summit (2019); 2015 war sie mit einer Solopräsentation im Schweizer Pavillon auf der Biennale Venedig vertreten. Im Jahr 2025 erhielt Rosenkranz den renommierten Schweizer Grand Prix der Kunst / Prix Meret Oppenheim.