Some Activities for the 54th Biggest Town of the World
Mittwoch, 15. September 2021 – Samstag, 15. Januar 2022
Eine Interpretation von Hajnal Németh, basierend auf Tomas Schmit, Some Activities for the Biggest Town of the World (#20), 1963
Plakat-Aktion
“on another day cover the town with an immense lot of posters (to be fixed in the night before), inscribed (if it is done for instance on the fifth of november): “today is no day! tomorrow will be the fifth of november!!”
Tomas Schmit, Some Activities for the Biggest Town in the World (#20), 1963
In seinen Aktionen, Zeichnungen und Texten hat Tomas Schmit das Augenmerk stets von dem Spezifischen auf das Ganzheitliche gerichtet und sich mit grundlegenden Vorgängen, Sinneswahrnehmungen, Strukturen, gewöhnlichen Erlebnissen und Materialien befasst. Die Beschäftigung mit Fragen und Eigenschaften des Zeitlichen stellt ein wiederkehrendes Motiv in seinen Werken dar. Zeit wird von Schmit zum einen in ihrer elementaren Form als Dauer einer Aktion untersucht, zum anderen als ein auf Konventionen basierender Maßstab und als arbiträres Differenzierungsmerkmal. Das aus drei Aktionen bestehende Stück Some Activities for the Biggest Town in the World (#20), von denen eines von Hajnal Németh interpretiert und realisiert wird, verfasste Schmit 1963 für eine Aufführung in New York, die den Radius der Aktion auf den gesamten Stadtraum ausdehnt und ein anonymes Publikum adressiert. Die simple Geste wird von Németh aufgegriffen und weitergedacht, nicht zuletzt als Kommentar auf ein durch Lockdown und Reisebeschränkungen verändertes Zeitgefühl im Jahr 2021.
Hajnal Németh (*1972 in Szőny, Ungarn) lebt und arbeitet in Berlin. 2020 gründete sie den Berliner Projektraum Yellow Solo für zeit- und prozessbasierte Kunstpräsentationen, die sich mit musikalischen Systemen und Bezügen auseinandersetzen, u. a. wurden Werke von Arnold Dreyblatt, Annika Kahrs, Hassan Khan gezeigt. Némeths Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in renommierten Kunstinstitutionen gezeigt, u. a.: The Jewish Historical Museum, Amsterdam (Solo, 2017); Ludwig Museum, Budapest (2017; 2016; 2003); Kunstmuseum Stuttgart (2015-2017); Palais de Tokyo, Paris (2012); Ungarischer Pavillon der Venedig-Biennale (Solo, 2011); mumok, Wien (2009), Martin-Gropius-Bau, Berlin (2005); Tate Modern, London (2004).