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A Second Quarter (1975) von Lawrence Weiner

Donnerstag, 30. November 2023, 19:00 Uhr

Screening
Veranstaltung vor Ort

Mit einer Einführung von Nóra Lukács, Kuratorin der Ausstellung If the Berlin Wind Blows My Flag. Kunst und Internationalisierung vor dem Mauerfall

Der US-amerikanische Konzeptkünstler Lawrence Weiner (*1942 in New York, † 2021 ebenda) widmete sich ab Mitte der 1960er Jahre einer vorwiegend sprachbasierten Kunst, mit der er zu einer der führenden Persönlichkeiten der internationalen Kunstwelt avancierte. Weiners bevorzugtes Medium waren großformatige Wand-Text-Arbeiten, die er entweder in Ausstellungsräumen zeigte oder als Interventionen im öffentlichen Raum verwirklichte. Gleichzeitig schuf er Grafiken und diverse Künstlerbücher, konzipierte Videos, Filme und Performances.


1975 kam Weiner auf Einladung des Berliner Künstlerprogramms des DAAD für ein Jahr nach West-Berlin und realisierte während seines Residenzaufenthaltes einen Spielfilm in der durch die Berliner Mauer geteilten Stadt. In dem fast 90-minutigen Farbfilm A Second Quarter präsentieren die Darsteller*innen Statements des Künstlers, politisch aufgeladene Bilder prägen den Film. Handlungsort ist Berlin. „Die rezitierten Texte befassen sich mit Barrieren und Grenzen, physikalischen und geophysikalischen Phänomenen. Die Figuren (Beatrice Conrad Eybesfeld, Hans Düttmann, Coosje Kapteyn, Tony Long und Kirsten Vibeke Thueson) übersetzen, zählen und rezitieren. Die Szenen spielen in einer gutbürgerlichen Berliner Wohnung, in einem Büro in der Nähe des West-Berliner Bahnhofs und in den Ruinen des Anhalter Bahnhofs und seiner Umgebung, mit der Berliner Mauer im Hintergrund“, so Kunsthistorikerin Eva Scharrer.


Der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) zeigt A Second Quarter (1975, 88 min) von Lawrence Weiner im Rahmen des Kooperationsprojekts If the Berlin Wind Blows My Flag. Dieses nimmt anhand der Geschichte des Berliner Künstlerprogramms des DAAD die künstlerischen Szenen in West-Berlin vor dem Mauerfall in den Blick und beleuchtet die Rolle, die das Programm für die Herausbildung und Vernetzung künstlerischer Praktiken während des Kalten Krieges hatte.


Eintritt frei