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Fluxus, Aktionskunst, Anti-Kunst und Performativität – Symposium zur Tomas Schmit Retrospektive

Samstag, 23. Oktober 2021, 15:00 Uhr

Symposium
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In deutscher und englischer Sprache
Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin, Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin

Mit Beiträgen von Marius Babias, Zdenka Badovinac, Beatrice von Bismarck, Julia Friedrich, Jenny Graser, Krisztina Hunya, Monika Lichtenfeld, Dieter Mersch, Karen Moss, Alexandra Pirici, Susanne Rennert, Gerhard Rühm, Kristine Stiles

Anlässlich der Tomas Schmit Retrospektive beleuchtet am Samstag, den 23. Oktober 2021, ein international besetztes Symposium das Werk des Künstlers und Autors Tomas Schmit. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Schmits Arbeiten und Rolle als Mitgestalter der frühen Fluxus-Festivals, seinen Forderungen nach konzeptueller Stringenz sowie seinen performativen Ansätzen. In seinen frühen Fluxus-Stücken stellte Schmit kompromisslos Hierarchien zwischen Autor*innen, Interpret*innen und Publikum in Frage. Die „Entsockelung“ der von ihm als elitär erachteten, institutionellen Kunst erzielte er zunächst durch die Konzeption von Aktionen (1962–1965), die sich auf elementare Vorgänge, Sinneserfahrungen und alltägliche Handlungen konzentrierten, später in seinen Büchern, Texten und Editionen (ab 1965) sowie in seinen Zeichnungen (ab 1969), die ebenfalls die Aktivierung der Betrachter*innen und die Untersuchung der Wahrnehmung in den Fokus rückten. Welche Aktualität haben seine Werke über ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung? Wie haben sich die Wirkkraft, der Kontext sowie das Publikum dahingehend verändert, dass Fragen rund um die Beziehungen zwischen Kunst und Alltagsleben neu gestellt werden können? Das Symposium im Hamburger Bahnhof diskutiert die Relevanz von Schmits ästhetischen Ansätzen und das Erbe von Fluxus in der zeitgenössischen Kunst- und Kulturproduktion, wobei gezielt einer Verknüpfung mit gegenwärtigen Diskursen Raum gegeben wird.


Am Vorabend des Symposiums, am Freitag, den 22. Oktober 2021, präsentiert das Arsenal Institut für Film und Videokunst ab 20 Uhr einen Filmabend, der sich der Fluxfilm Anthology widmet, einer von George Maciunas zusammengestellten Auswahl von Avantgarde-Filmen der 1960er und 1970er Jahre. Die Sammlung von teils sehr kurzen, experimentellen Filmen von Fluxus-Künstler*innen, die auf Veranstaltungen und Happenings gezeigt wurden, bildet bis heute den Kanon des filmischen Fluxus-Schaffens. 32 Filme dieser im Laufe der Zeit erweiterten Sammlung befinden sich im Filmarchiv des Arsenal. Im Rahmen des Filmabends wird eine Auswahl der Anthology präsentiert, mit einem besonderen Augenmerk auf Arbeiten, die sich kritisch mit Konzepten von Körperlichkeit, Sexualität und Weiblichkeit beschäftigen, darunter Werke von Yoko Ono, Nam June Paik, George Landow und Shiomi Chieko. Von ihnen ausgehend unternimmt das Programm Exkurse durch das Arsenal Filmarchiv, spürt Weggefährtinnen von Fluxus wie Carolee Schneemann nach und macht sich auf die Suche nach Verbindungen, wiederkehrenden Motiven und Referenzen in den Werken der Sammlung.




Samstag, 23. Oktober 2021, 13–20 Uhr

13 Uhr
Begrüßung
Marius Babias, Direktor n.b.k., und Gabriele Knapstein, Kuratorin und Leiterin Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin

13.15 Uhr
Einführung
Jenny Graser, Kuratorin für zeitgenössische Kunst, Kupferstichkabinett – Staatliche Museen zu Berlin

13.30 Uhr
Keynote Lecture
Kristine Stiles, Professorin für Art, Art History and Visual Studies, Duke University, Durham, NC

14.30 Uhr
Performativität im Werk von Tomas Schmit
Jenny Graser, Susanne Rennert, Kunsthistorikerin, Autorin und Kuratorin, Düsseldorf, Dieter Mersch, Philosoph, Ästhetische Theorie, Zürich, moderiert von Julia Friedrich, Kuratorin Museum Ludwig, Köln

16.30 Uhr
Das Erbe von Fluxus – Künstler*innenrollen und Anti-Kunst heute
Zdenka Badovinac, Kuratorin und Autorin, Ljubljana, Karen Moss, Professorin für Critical Studies an der Roski School of Art and Design, University of Southern California, Kristine Stiles,
moderiert von Beatrice von Bismarck, Professorin für Kunstgeschichte und Bildwissenschaften, Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig

18.30 Uhr
Denken in hybriden Formen
Gerhard Rühm, Künstler, Köln, Alexandra Pirici, Künstlerin, Bukarest, moderiert von Krisztina Hunya, Kuratorin und Projektleiterin n.b.k.