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Book Launch: Denialism – Antisemitismus und sexualisierte Gewalt aus feministischer Perspektive

Donnerstag, 13. November 2025, 19:00 Uhr

Buchpräsentation, Gespräch
Veranstaltung vor Ort

Mit den Herausgeber*innen Nora Sternfeld (Professorin für Kunstpädagogik an der Hochschule für bildende Künste Hamburg) und Ana Hoffner ex-Prvulovic* (Künstlerin, Forscherin und Autorin, Wien)

Denialism – Antisemitismus und sexualisierte Gewalt aus feministischer Perspektive, hrsg. von Ana Hoffner ex-Prvulovic*, Livia Erdösi und Nora Sternfeld, mit Beiträgen von Havîn Al-Sîndy, Kübra Atasoy, Ana Hoffner ex-Prvulovic*, Eva Illouz, Morgane Koresh / YiddishFeminist & Nicole Schweiß, Rebecca Schönenbach, Nora Sternfeld und Isolde Vogel, Berlin: Verbrecher Verlag, 160 Seiten, 20 €


Ausgehend von einem Symposium in Wien 2024 nimmt der Sammelband Denialism – Antisemitismus und sexualisierte Gewalt aus feministischer Perspektive vertiefende Analysen an der Schnittstelle von Feminismus, Konfliktforschung und Antisemitismuskritik vor. „Denialism“ ist ein englischer Begrifff, der mit Wissenschaftsleugnung übersetzt werden kann. Er geht ursprünglich auf eine Leugnung wissenschaftlich fundierter Erkenntnisse zur Holocaustforschung zurück. Mittlerweile wird der Begriff jedoch auch für die ideologisch motivierte und systematische Leugnung in anderen Bereichen benutzt. Denialism geht meist mit Fehlinformationskampagnen sowie Verschwörungsmythen bzw. -narrativen einher.


Die Publikation Denialism reagiert auf ein unheimliches Fehlen von feministischen Stimmen und Diskussionen in der Öffentlichkeit, die sich mit der Verleugnung und Verharmlosung sexualisierter und antisemitischer Gewalt beschäftigen – nicht ausschließlich, aber ausgehend vom Terrorüberfall auf Israel am 7. Oktober 2023. Zudem versucht die Publikation den Diskursen auch historisch nachzugehen, die u. a. in der Lehre und in universitären Strukturen der Wissensproduktion ein Umfeld geschaffen haben, das Verleugnung möglich macht.


In den Beiträgen des Buches können und sollen aber auch nicht die Gewalt des Krieges, die Toten und die Zerstörungen in Gaza sowie die Kritik an der Politik Israels geleugnet werden. Den Herausgeberinnen geht es um einen Diskurs, dem es gelingt, sich mit der Gewalt und Politik in Nahost auseinanderzusetzen, ohne die grausame Gewalt des 7. Oktober zu leugnen und herunterzuspielen.


Die Herausgeberinnen Nora Sternfeld und Ana Hoffner ex-Prvulovic* diskutieren zu Migration, Identifikation und Queerness sowie zur Frage, wie sich Feminismus universalistisch situieren lässt. In strikter Abgrenzung zu rechtspopulistischen Narrativen, die Antisemitismus für rassistische Hetze und Antigenderismus instrumentalisieren, bietet der Band Gelegenheit zu diskursiver Komplexität und die Chance, neue und solidarische Allianzen zu schließen.


Eintritt frei


Teilnehmer*innen


Nora Sternfeld ist Kunstvermittlerin und Kuratorin. Sie ist Professorin für Kunstpädagogik an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Von 2018 bis 2020 war sie documenta-Professorin an der Kunsthochschule Kassel. Von 2012 bis 2018 war sie Professorin für Curating and Mediating Art an der Aalto University in Helsinki. Darüber hinaus ist sie Co-Leiterin des /ecm – Studienprogramm für Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien, im Kernteam von schnittpunkt. ausstellungstheorie & praxis, Mitbegründerin und Teil von trafo.K, Büro für Bildung, Kunst und kritische Wissensproduktion (Wien), seit 2022 ist sie Teil von INGLAM – Inglourious Art Mediators – eine Band für Lecture Performances (Hamburg) und seit 2011 Teil von freethought, Plattform für Forschung, Bildung und Produktion (London). Sie publiziert zu Kunst, Bildungstheorie, Museum und Ausstellungen, Geschichtspolitik und Antirassismus.


Ana Hoffner ex-Prvulovic* ist Künstlerin, Forscherin und Autorin. Von 2020 bis 2025 war sie Professorin für künstlerische Forschung an der Universität Mozarteum Salzburg, wo sie das PhD in the Arts, ein transdisziplinäres Doktoratsstudium für Künstler*innen, mitentwickelte. Ihre Monografie Antisemitism, Homophobia and Contemporary Art erscheint im Dezember 2025 bei Routledge. Contemporary Unconscious, ein Katalog mit ausgewählten kunstbasierten Forschungsprojekten ist 2023 bei Sternberg Press erschienen, sowie The Queerness of Memory 2018 bei b_books (Berlin).